French Open 2018 | Thom sammelt weiter Titel
Sechs Halblange fanden sich in den Heiligen Hallen ein, um für die seit dem Jahr 2000 umspielte Laß-Steh’n-Trophäe im Rahmen des Turniers „French Open“ einen neuen Besitzer zu finden, da sich Titelverteidiger Stolte aus berechtigter Sorge um sein Renommee lieber in die französischen Alpen verkrümelt hatte …
Erster Sieger dieses Turniers war übrigens Hoast, dem es dann allerdings in der Folgezeit niemals gelang, dieses Kunststück zu wiederholen – vielleicht deshalb, weil ab 2001 auch alle anderen die Regeln der damals neuen Partie kapiert hatten
Sah man sich die Ehrengarde der bisherigen Sieger an, so traf man auf beinahe jeden „Kern-Kegelanten“ – lediglich der Thom fehlte. Im übrigen war der French-Open-Lorbeer auch der einzige Grand-Slam-Titel, der noch nicht irgendwann in den Schrein am Kötterberg Einzug gehalten hatte.
Bei strahlendem Sonnenschein wurden zwei Viertelfinals ausgelost, und während Gibbon und Maddin direkt („Gehen Sie n i c h t über Los …“) ins Halbfinale weitergeleitet wurden, kam es in den ersten Partien zu den Duellen Hoast – Wendi sowie Strass – Thom.
Leider hatte Wendi im Gegensatz zu früheren Turnieren das Favoritenschreckgespenst im Schrank gelassen und kam am Ende auf nicht nur ihn enttäuschende 90, während Hoast sich mit extrem stabilen 6-12-18-24-30 klar durchsetzen könnte.
Match Nummer 2 wurde hingegen zum Nägelbeißer, den Thom am Ende gegen Strass mit 34:35 für sich entschied, nachdem sein Kontrahent in den ersten vier Aufnahmen noch knapp die Nase vorn gehabt hatte.
Die Semifinalpartien waren somit Hoast – Gibbon und Maddin – Thom. In einer Vorstellung beeindruckender Konstanz (Bodens.) ging Hoast mit einem 25er-Score durchs Ziel und ließ damit Gibbon, der nicht unter 45 bleiben konnte, nicht den Hauch einer Chance. Damit war einer der Favoriten* erstaunlicherweise bereits nach dem ersten Auftritt schon wieder aus dem Titelrennen.
Die zweite Konfrontation war deutlich spannungsreicher, und wieder hatte Thom die Nase vorn: er konnte den etwas unglücklich aufspielenden Maddin mit 40:44 auf Distanz halten und zog somit nach zwei soliden Leistungen ins Finale ein.
Das „kleine Finale“ um die Bronzemedaille bestritten somit Gibbon und Maddin, und obwohl in solchen Matches gerne mal die mangelnde Motiviation die Qualität des Spiels beeinträchtigen kann, war diese Partie ein Genuß für den Zuschauer: der Endstand war 31:31, so daß ein Stechen herhalten mußte (und der Drittplazierte diesmal später feststand als der Turniersieger). Das bessere Ende hatte Maddin für sich, der die letzte Aufnahme mit 4:5 für sich entscheiden konnte, so daß der Endstand 35:36 für den Hordeler Kegelhünen lautete.
Im Finale schließlich erhielt Hoast gleich im ersten Wurf von seinem Sandplatzfinaltrauma einen Leberhaken in Form einer (ansatzlosen) Gosse, von dem er sich bis zum Schluß des Spiels nicht mehr erholen sollte. Ohne diesen Ausreißer hätte er das Spiel mit 23+x beendet, so aber endete das Spiel mit 30:35 zugunsten des ob seiner eigenen Leistung sprachlosen Thom, der eine fehlerlose Partie spielte, ohne sich auf gefährliche Flirts mit der rechten Kegelseite einzulassen
Ein knallbuntes Turnier hatte seinen Sieger gefunden, und nach den Huldigungen hatte auch der neue Sandplatzhero seine Sprache wiedergefunden und nutzte sie zur Bestellung einer Kegelantenkehlenbefeuchtungsrunde, so daß das Ereignis auch noch zeitnah begossen werden konnte
Wir gratulieren dem Thom zum Titel mit einem 3x kräftigen GUT HOLZ, GUT HOLZ, GUT HOLZ!!!
* Jawoll, „Favoriten“. Wer normalerweise den linken und rechten Bauern ansatzlos wegkegelt, ist in dieser Partie einfach Favorit, weil es nun einmal ein Königsweg zum Gewinn von „Laß steh’n“ ist
Turnierverlauf: